„Selbst eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.“
(Laotse)
„Der schlimmste Weg, den man wählen kann, ist der, keinen zu wählen.“
(Unbekannt)
Seit einigen Jahren wird das Thema Häusliche Gewalt immer stärker in der Öffentlichkeit diskutiert. Zunehmend gibt es gesetzliche Möglichkeiten, Frauen zu schützen und zu unterstützen. Seither wenden sich immer mehr Betroffene an die Beratungsstelle. Es sind Frauen, die zum Teil viele Jahre in Gewaltbeziehungen gelebt haben. Sie wissen, dass sie so nicht weiterleben möchten, haben aber den Weg aus der Gewalt für sich (und ihre Kinder) noch nicht gefunden.
Wir beraten – die Entscheidung über den weiteren Weg,
über eine Veränderung, trifft die Klientin selbst und eigenverantwortlich.
Manche Frau erkennt erst in der Beratung, welchen Gewaltstrukturen sie ausgeliefert war. Dass ihr Leben nicht „normal“ war, haben die Frauen bereits erkannt, aber die Verantwortung bei sich gesucht oder auch zugewiesen bekommen. Wir beraten, die Entscheidung über den weiteren Weg, über eine Veränderung bleibt bei der Frau.
Wie wir arbeiten
Wir arbeiten parteilich und ausschließlich mit dem Einverständnis der betroffenen Frauen. Die Beratung ist vertraulich, ergebnisoffen und auf Wunsch anonym.
Die Stärkung und Unterstützung der hilfesuchenden Frauen bei der Entwicklung einer selbstbestimmten und gewaltfreien Lebensperspektive sind die Grundlage unseres Angebotes.
Dazu gehören
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Gespräche zur psychosozialen Entlastung und Stabilisierung
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Aktivierung von Ressourcen und Stärkung
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Unterstützung bei der Bewältigung der aktuellen Trennungssituation und der neuen Lebenssituation
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Aufklärung über die Gewaltdynamik in Paarbeziehungen
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Planung von individuellen Sicherheitsvorkehrungen
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Sensibilisierung für die spezifische Situation für mitbetroffene Kinder und Vermittlung von Hilfen.
Unsere Arbeit ist ganzheitlich und orientiert sich an der aktuellen Lebenssituation der betroffenen Frauen und an ihren Bedürfnissen.
Das Wissen um die Dynamik in Gewaltbeziehungen und Ambivalenzen in weiblichen Lebenszusammenhängen sind eine Voraussetzung für eine fachliche Beratung.
Nachgehende Beratung für ehemalige Frauenhausbewohnerinnen
bieten wir jeder Frau an, die das Frauenhaus verlässt und alleine oder mit ihren Kindern in eine eigene Wohnung zieht.
Auszug aus dem Frauenhaus – Neuanfang – wieder ein anderes soziales Umfeld – neue Nachbarn – andere Schule – anderer Kindergarten.
Oft sind die rechtlichen Angelegenheiten noch nicht abschließend geklärt – Scheidung – Umgangsregelung –Aufenthaltsrecht – Strafanzeigen – Anträge müssen neu gestellt und weiterverfolgt oder verändert werden.
Manchmal verstärkt sich die Bedrohung durch den Ex-Partner in dieser Zeit noch einmal, weil der Schutz des Frauenhauses nicht mehr vorhanden ist.
Nach dem Auszug aus dem Frauenhaus können Frauen über die Beratungsstelle weiterhin Unterstützung, Informationen und Begleitung bekommen.
Auch mit zeitlichem Abstand oder immer mal wieder können sich die Frauen an die Beratungsstelle wenden.
Ein „nachgehendes“ Angebot gibt es auch für die Kinder dieser Familien. ->Link zu Kinderprojekt
Über die Beratungsstelle, durch gemeinsame Feste und Projekte treffen sich Frauen immer wieder, bleiben in Kontakt oder lernen sich neu kennen, vernetzen sich und unterstützen sich gegenseitig.